Recapitulatif

Historique

HISTORISCHES

Nur wenige Spezialisten befassten sich Anfang der achtziger Jahre in Luxemburg mit Psychomotorik.

Die erste praktische Anwendung psychomotorischer Konzepte bestand in der Benutzung des ²Airtramp², eines Luftkissens von 1 m Höhe und 9x9 m Fläche. Anfang 1983 fand der erste Einführungskurs zur Benutzung des Airtramp im Centre d’Education Différenciée in Esch/Alzette statt. Dieser Kurs fand großen Anklang beim Lehrpersonal.

Durch dieses positive Experiment kam die Idee auf, eine Vereinigung zu gründen,  mit dem Ziel,  die Psychomotorik im Land bekannt zu machen.

Am 18. Dezember 1983 wurde der  ²Letzebuurger Aktiounskrees Psychomotorik a.s.b.l.² gegründet, mit Sitz im Pädagogischen Institut, dem heutigen  I.S.E.R.P. (Institut Supérieur d’Etudes et de Recherches Pédagogiques)

Die neue Vereinigung stellte sich erstmals am 4. April in der Domus Medica in Luxemburg mittels einer Reihe Konferenzen vor, gefolgt von einem großen " Bewegungsfest" in den Walferdinger Sportanlagen am 8. April 1984.

Unterstützt vom Unterrichtsministerium, erlebte der LAP eine erfolgreiche Entwicklung. Dies brachte ihn schon 1984 dazu den eher theoretischen Rahmen zu verlassen und zu praktischen Anwendungsbereichen überzuwechseln: Es wurden  Eltern-Kind-Gruppen eingeführt, um  einem Elternteil (sogar abwechselnd Vater oder Mutter) die Gelegenheit zu geben, gemeinsam mit dem Kind psychomotorische Erfahrungen  zu machen und die so gewonnenen Erkenntnisse in den Familienalltag einzubauen.

Diese Gruppen waren und sind immer aus Kindern mit psychomotorischen Problemen zusammengesetzt. Im Prinzip setzt sich jede Gruppe aus maximal 6 Eltern-Kind-Paaren zusammen.

Im Hinblick auf das vorrangige Ziel, die Verbreitung der psychomotorischen Konzepte, veranstaltete der LAP viele Konferenzen und Lehrgänge, in denen anerkannte ausländische Spezialisten ihre Konzepte und Methoden vermittelten, so z.B.: Bernard Aucouturier, G.B. Soubiran (Frankreich); J.Ernst Kiphard, Friedhelm  Schilling,  Krista Mertens, Dirk Baedke (Deutschland);  Suzanne Naville (Schweiz).

Die Vereinigung wollte jedoch nicht nur die Kenntnisse über Psychomotorik so weit wie möglich verbreiten, sondern auch eine Vermittlerrolle spielen und versuchen, die oft unterschiedlichen Auffassungen über Psychomotorik in unseren Nachbarländern auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

In Deutschland z.B. hat die Psychomotorik im klinischen Bereich angefangen und hat sich progressiv zu einem pädagogischen Konzept entwickelt. In Frankreich hingegen konnte man einen fast entgegengesetzten -von Entwicklungspsychologie und Sonderpädagogik ausgehenden- Verlauf beobachten. Auch wenn  der LAP den Schwerpunkt auf die pädagogische Entwicklung der Psychomotorik legte, hat er fortlaufend, in Theorie und Praxis, französische Konzepte einfließen lassen.

Immer bestrebt den Konzepten der Psychomotorik zum Durchbruch zu verhelfen, gründete der LAP ein Dokumentationszentrum, das den Interessenten Bücher, Presseartikel und Videofilme gratis zur Verfügung stellt.

Auch wenn der Bereich der Psychomotorik komplex und weitgefächert ist und an manche andere Fachbereiche stößt, mit denen er sich zu überschneiden scheint, so hat er auch seine Grenzen. Diese Erkenntnis hat die Verantwortlichen des LAP dazu gebracht, im Jahre 1991 den SCAP  (Service de Consultation et d’Aide Psychomotrice) zu gründen, der eine multidisziplinäre Beratung und Betreuung anbietet. Im Team des SCAP arbeiten Pädagogen, Psychologen, Motopädagogen, Mototherapeuten, Ergotherapeuten, Kinesitherapeuten, Logopäden, Psychiater, Fachärzte, Psychomotoriktherapeuten zusammen.

Diese Dienststelle muss selbstverständlich erweitert und ausgebaut werden.

Ein anderer Erfolg, auf den der LAP stolz ist und der mit seinen direkten Zielen in Einklang steht, ist sein Wirken in Tschechien.

Verantwortliche des LAP haben, ab 1972, tschechischen Lehrern und Ärzten eine Ausbildung in Psychomotorik zukommen lassen, dies sowohl in Luxemburg als auch in Prag, Brno und Olomouc. Diese Bemühungen führten Ende 1993 zur Gründung der tschechischen psychomotorischen Vereinigung.

Der LAP kann mit Stolz behaupten, größtenteils sein Hauptziel erreicht zu haben: die Psychomotorik bekannt zu machen. Dank der Unterstützung  des Unterrichtsministeriums konnte die Vereinigung Lehrkräften und Studenten Lehrgänge in Luxemburg und im Ausland anbieten; desweiteren half sie bei der Ausarbeitung eines Studienprogrammes, das seit September 1996 Bestandteil der Lehrergrundausbildung ist.

Der LAP ist ebenfalls Mitglied des 1996 von 15 europäischen Ländern gegründeten Europäischen Forums für Psychomotorik.

Dieses Forum hat zum Ziel, minimale Normen in Ausbildungs- und Forschungsinhalten auszuarbeiten, eine schwierige Aufgabe angesichts der Verschiedenartigkeit der Konzepte auf diesem Gebiet.

Die Räume in Walferdingen waren zu eng geworden und seit November 1999 ist der LAP im neuen Gebäude des IMC in Luxemburg untergebracht.

Auf Grund der vielseitigen Aktivitäten der Vereinigung und angesichts der hohen Anzahl an Interessenten, die insbesondere die Dienste des SCAP beanspruchen, besteht ein ständiger Mangel an Mitarbeitern. Jede Hilfe ist willkommen!